Internetseite von Jörg Zink
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Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Gedanke für heute, 18. Juli

Was geschieht denn mit mir, wenn ich bete?

Ich breite die Arme aus und mache mich weit. Ich trete aus mir heraus, nehme die Schicksale, die Mühen und die Leiden auf, die um mich her getragen und erlitten werden, und bringe sie vor Gott.

Und ich mache mich zu einer anderen Stunde so klein an Raum, wie ich wirklich bin, und lasse alles los, was außen geschieht. Ich halte Gott mein Leben hin mit der Bitte, er möge mir beistehen. Ich halte ihm mein krankes Ich hin und erbitte mir, er möge es berühren. Ich halte ihm alle meine Erfahrungen hin und bitte ihn um Kraft. Ich halte ihm meine unruhigen, flackernden Gedanken hin und bitte ihn, er möge sie ordnen.

Ich ruhe in der Wahrheit, die Gott ist. Ich denke nicht über mich selbst nach, sondern über den nahen und heiligen Gott. Ich senke meine Wurzeln in den festen Grund, der er ist. Ich vertraue darauf, dass etwas in mir wächst, dass Wahrheit in mich einkehrt, dass neue Anfänge gelingen. Dass ein Ziel sichtbar wird.

Das Vaterunser, S. 8

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16. Juli

Was kein Auge sieht und kein Ohr vernimmt,
das wirst du, Gott, aus denen machen,
die sich deiner Liebe anvertrauen.

Denn wir tun dies und versuchen jenes
und wissen, dass das Wenige,
da und dort in Einfachheit getan,
die Welt vom Tode zum Leben bringt.

Ich weiß, ich werde einmal sterben.
Vielleicht ist es gar nicht so lange bis dahin.
Ich weiß, deine wunderbare Welt wird leben,
solange du sie mit Leben segnest.
Auch ich werde leben, in anderer Gestalt,
in einer neuen Leiblichkeit.

Du wirst mir deinen Segen zusprechen
und sagen: Lebe!
Sei lebendig und tue das Deine
in der größeren Welt, die ich dir zeige.

Ich selbst aber werde aufstehen und dir danken,
mein Gott.

In dir sein, Gott, ist alles, S. 150

17. Juli

Wo der Geist Gottes am Werk ist, da wird der Mensch zu ungewohnten Gedanken fähig, wird fähig, etwas zu tun, zu dem er sonst nicht die Kraft hätte. Da gewinnt er eine Zuversicht, die er sonst nirgends her bekäme. Da wird er sich ändern und da wird er seine Umwelt verändern.

Was er dann tut, das ist nicht Ausdruck seiner Wünsche, sondern seiner Hoffnung. Es ist Ausdruck der Liebe, die er empfangen hat. Er vermag seinen Glauben in Worte zu fassen. Er hat die Kraft, zu bewegen, zu steuern, weiterzuführen, zu heilen und zu versöhnen.

Wer etwas tut, das der Geist Gottes ihm eingibt, der pflanzt etwas in die Welt in dem Vertrauen, dass die Kraft aus Gott darin weiterwirken wird.

Dornen können Rosen tragen, S. 257

Cover, Jörg Zink - Das Geschenk eines jeden Tages

Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Jahresbegleiter

Innehalten und Nachdenken an jedem Tag des Jahres
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Die Einsicht, dass jeder Tag geschenktes Leben bedeutet, geht in der Hektik unseres Alltags leicht verloren. Mit einem Text für jeden Tag lädt dieser Jahresbegleiter ein, zur Ruhe zu kommen, Wesentliches zu bedenken und dann mit neuer Offenheit all dem zu begegnen, was der Tag uns schenkt.

Vergriffene neu bearbeitete und gestaltete Ausgabe 2015
des von Alexandra Reiter und Hildegunde Wöller
erstmals 2005 herausgegebenen Titels
Gebunden, 329 Seiten, 13 x 16,5 cm

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