Internetseite von Jörg Zink
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Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Gedanke für heute, 27. Dezember

Das ist an Weihnachten entscheidend: dass du selbst das Kind bist, in dem Gott zur Welt kommen soll. Dass deine Seele der Stall ist, dass in deiner eigenen Hörsamkeit die Erfahrung der Hirten geschieht, dass die lange Reise der Weisen oder Könige die Reise all deiner Kräfte und deiner ganzen aufmerksamen Seele zu sich selbst ist und so zu dem Gott, der in ihr erscheint.

Die Goldene Schnur, S. 96

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25. Dezember

Das also liegt in der Geschichte von Bethlehem: dass Gott nicht um Welten von uns getrennt ist, sondern hier gegenwärtig auf unserer Erde, in unserer Welt, in unseren Verhältnissen, in den Menschen und in mir selbst auch. Und dann kann noch vieles neu beginnen, vieles, das ich noch nicht sehe. Dann kann mir noch vieles begegnen, und in allem, was mir begegnet, wird Gott sein.

Wenn das alles wahr ist, wenn also Gottes Wort in Christus hörbar wird, in seinem Menschenwesen und Menschenschicksal, dann sieht meine Welt plötzlich anders aus.

Dann sehe ich nicht mehr zwei getrennte Welten
– Gottes unsichtbare Welt und meine sichtbare –, sondern eine einzige, von Gott durchwirkte Welt.

Dann lösen wir uns nicht heraus aus der „bösen Welt“, wir lassen uns ein auf ihre Enge und Zwiespältigkeit. Dann sehnen wir uns nicht hinaus aus der Welt, sondern fügen uns ein in sie, liebend, und teilen die Angst und die Sorge der Menschen.

Wir erkennen Gott als den Liebenden, der uns nahe ist, und versuchen, durch ihn zu Liebenden zu werden.

Grüße zur Heiligen Nacht, S. 24

26. Dezember

Die Mitte des Christfests ist, dass in uns geschieht, was damals geschah: Gottes Erscheinen, die Geburt des Lichtkindes, des neuen Menschen, der aus Gott ist. Unsere innere Geburt. Wie kann das geschehen?

Es beginnt damit, dass wir erkennen: Wir sind nicht festgelegt auf das, was wir jetzt sind. Niemand ist es, überall ist ein Neuanfang möglich, wenn wir ihn geschehen lassen. Auch zwischen den anderen Menschen und mir können neue Anfänge wachsen, auch dort, wo mir andere viel Mühe bereiten, und dort, wo der Hass die Menschen trennt. Die Schuld muss nicht bleiben und nicht der Streit.

Güte kann einkehren, Helligkeit, Wahrheit: Christus, das Kind, und Christus, der Erwachsene, der vom Gottesreich sprach und vom Frieden unter den Menschen, soll seine Gestalt finden in mir, in uns allen.

Grüße zur Heiligen Nacht, S. 21

Cover, Jörg Zink - Das Geschenk eines jeden Tages

Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Jahresbegleiter

Innehalten und Nachdenken an jedem Tag des Jahres
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Die Einsicht, dass jeder Tag geschenktes Leben bedeutet, geht in der Hektik unseres Alltags leicht verloren. Mit einem Text für jeden Tag lädt dieser Jahresbegleiter ein, zur Ruhe zu kommen, Wesentliches zu bedenken und dann mit neuer Offenheit all dem zu begegnen, was der Tag uns schenkt.

Vergriffene neu bearbeitete und gestaltete Ausgabe 2015
des von Alexandra Reiter und Hildegunde Wöller
erstmals 2005 herausgegebenen Titels
Gebunden, 329 Seiten, 13 x 16,5 cm

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